Der Winter naht, die Tage sind kurz, das Wetter lädt förmlich zu einem gemütlichen Abend auf der Couch ein. Was darf da nach einem langen Arbeitstag in der Vorweihnachtszeit nicht fehlen? Genau, ein paar süße Leckereien!

Doch für viele sind die kalten und dunklen Wintermonate genau deshalb ein Problem: Sport fällt bei niedrigen Temperaturen oft schwer, gepaart mit den Weihnachts-Leckereien leidet wegen des vielen Zuckers und des hohen Kaloriengehalts die gesunde Ernährung – Extrapfunde nach dem Fest inklusive. Dabei ist der Verzicht auf Süßes oft gar nicht so einfach. Wissenschaftlich erwiesen ist, dass Zucker das „Belohnungssystem“ im Gehirn aktiviert, sprich: Zucker sorgt für die Ausschüttung des Glückshormons Dopamin und kann somit ein suchtähnliches Verhalten auslösen wie das etwa bei Alkohol der Fall ist. Unser Gehirn nimmt den Großteil des konsumierten Zuckers in Form von Glucose auf, gewöhnt sich schnell an die Zufuhr – und kann Entzugserscheinungen vorweisen, wenn es weniger Zucker als gewohnt bekommt. Zudem gilt Zucker, der oft auch als weißes Gift bezeichnet wird, als „leere Energie“, da der Körper durch den Konsum zwar Energie aufnimmt, aber weder Sättigung verspürt noch Vitamine und Mineralstoffe aufnimmt.

Salz auf Holzbrett

Irreführung im Supermarkt

Hinzu kommt die oft undurchsichtige Deklarierung der Produkte im Supermarkt. Denn die Hersteller suggerieren dem Verbraucher oft ein vermeintlich gesundes Produkt. Tatsächlich enthalten sie aber zu viel Zucker, Salz oder Fette und tragen zur Fehlernährung bei.
Eigentlich sollte mit der 2006 eingeführten Health-Claims-Verordnung die Irreführung beendet werden, doch leider trat das Gegenteil ein. Es dürfen zwar nur noch sogenannte „Health Claims“ verwendet werden, die wissenschaftlich belegt sind, aber die Verordnung gibt keine Mindestanforderungen an die Zusammensetzung der beworbenen Lebensmittel an. Die Zugabe von wenigen Vitaminen oder Mineralstoffen reichen aus, um ein Produkt gesünder darzustellen, obwohl es ernährungsphysiologisch eigentlich ungesund ist. Somit ist Zucker ein sehr profitables Geschäft, mit dem die Lebensmittelindustrie Umsatz macht.

Ausdauer und Willensstärke gefragt

Doch mit Ausdauer und Willensstärke gelingt es, dem zu entkommen – auch in der Vorweihnachtszeit! Die Umstellung auf eine zuckerreduzierte Ernährung glückt einfacher, wenn der Konsum langsam reduziert wird und wir den Körper entwöhnen bis er die Zuckerzufuhr nicht mehr vermisst.
Und noch einfacher gelingt es, wenn man auf die vielfältigen Alternativen umsteigt! Honig, Trockenfrüchte oder Agavendicksaft sind nur einige Beispiele, wie Zucker umgangen werden kann. Aber Vorsicht: Auch die Alternativen sind kalorienreich. Sie eins zu eins zu ersetzen und so gesünder leben, wäre ein Trugschluss! Auch hier gilt also: Süßen Sie mit Augenmaß!

Aber ganz in Verzicht üben müssen Sie sich natürlich nicht: Die Vorweihnachtszeit bietet viele leckere – und dennoch gesunde – Knabbereien an. Nüsse und Mandelkerne zum Beispiel sind fast schon Klassiker. Zwar haben sie relativ viel Kalorien, doch anders als Schokolade und Plätzchen liefern sie dem Körper reichlich gesunde Inhaltsstoffe, in erster Linie wertvolles Eiweiß und ungesättigte Fettsäuren. Ein anderer Weihnachtsklassiker sind Mandarinen, die hervorragend als Snack für zwischendurch geeignet sind und viel Vitamin C liefern. Auch bei getrockneten Früchten wie Aprikosen, Feigen, Datteln oder Rosinen kommen Naschkatzen auf ihre Kosten. Nicht zu vergessen sind selbstverständlich Maronen, die auf keinem Weihnachtsmarkt fehlen, mit tollem Duft die passende Stimmung verbreiten und noch dazu nur 200 Kalorien auf 100 Gramm aufweisen. In der Adventszeit macht es sich außerdem gut, Tees oder andere Getränke aufzuwerten – etwa mit Zimt, Nelke, Apfel oder Orange.

Einfache Naschtipps:

So kommen Sie zuckerarm und trotzdem gesund durch die weihnachtliche Genusszeit:

  • Weniger tut’s auch!
    Leckereien sind natürlich nicht verboten! Aber muss es denn immer gleich so viel sein? Bei einer dünnen Schicht Marmelade oder nur einem Keks anstatt der ganzen Packung kommt der Geschmack trotzdem zur Geltung.
  • Wasser füllt den Magen!
    Sie haben Hunger, können es bis zum Abendessen kaum erwarten – und greifen dann zu den Süßigkeiten? Ein Glas Wasser füllt den Magen und hilft Ihnen, die Wartezeit zu überbrücken!
  • Naschen – aber nur mit Ritualen!
    Sie möchten aufs Naschen einfach nicht verzichten? Dann führen Sie zumindest feste Rituale ein, zu denen Sie naschen – aber auch wirklich nur dann und in Maßen.
  • Niemals hungrig einkaufen gehen!
    Hungrig einkaufen zu gehen ist oft keine gute Idee. Durch die Lust aufs Essen greift man schneller ins Regal als mit gut gefülltem Magen. Deshalb: Lieber satt einkaufen und gar nicht erst so viel Süßes zu Hause haben…
  • Besser Saftschorle statt Softdrink!
    Natürlich, zuckerreiche Softdrinks schmecken hin und wieder gut. Aber versuchen Sie es doch häufiger mit einer leichten Saftschorle – die hat deutlich weniger Zucker bei mindestens gleichem Geschmack!
  • Gewohnheiten ade!
    Eine Extra-Portion Zucker in den Kaffee oder Tee? Zuckerhaltiges Müsli? Wir sind es gewohnt, süß zu essen und zu trinken. Dabei schmecken unsere Lebensmittel mit weniger oder keinem Zucker genauso gut – oder gar noch besser! Gewöhnen Sie sich um.

Gut zu wissen

1 Esslöffel Zucker, also rund 10 Gramm, enthalten 41 Kilokalorien. Jeder Deutsche verzehrt durchschnittlich fast 100 Gramm Zucker pro Tag – das ist das Doppelte der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Tageshöchstdosis.

Und zu guter Letzt haben wir für Sie ein weihnachtliches Rezept für einen leckeren Latte Macchiato mit Kurkuma-Zimt-Geschmack. Lassen Sie es sich schmecken! Wir wünschen allen eine wunderbare Weihnachtszeit.

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