Egal ob nachmittags oder abends, das Fitnessstudio ist immer gefüllt mit hochmotivierten Mitgliedern so scheint es. Klar ist, dass die Mitgliederzahlen der Fitnessstudios weiterhin ansteigen und auch die Anzahl der neueröffneten Studios wächst. Waren es im Jahr 2013 noch 8,5 Millionen Mitglieder, sind es 2017 schon 10,6 Millionen (www.statista.com). Dass die Fitness- und Gesundheitsbranche boomt, steht also außer Frage. Auch in den sozialen Medien kann man sich vor Videos und Fotos zu diesem Thema kaum retten. Wo man hinschaut werden uns Bilder von gestählten Körpern präsentiert. Männer und Frauen investieren viel Zeit und Mühen in das Projekt „strong statt skinny“.

Ist das also das „optimale“ Schönheitsideal unserer Zeit?

Das Bewusstsein zu mehr Gesundheit ist positiv zu bewerten. Doch es birgt auch einige Gefahren…

Sport als Lifestyle ist kein neuer Trend

Die Fitnessbranche boomt. Doch der Trend ist bei weitem nicht neu. Schon in den 80er Jahren war es besonders „in“ viel Sport zu treiben und den Körper fit zu halten. Vor allem Jane Fonda prägte hier die Aerobic-Welle. Doch egal ob Aerobic, Rollerbladen oder Vereinssport. Jegliche Art der Bewegung war in dieser Zeit hip. Die Mitgliederzahlen der Vereine stiegen ebenfalls rapide an. Nicht zuletzt auch durch die insgesamt 6 Olympischen Spiele, welche eine Menge Aufsehen erregten. Auch war es die Zeit, in der Boris Becker und Steffi Graf Sportgeschichte schrieben, indem Sie mehrfach das wohl bekannteste Tennisturnier in Wimbledon gewannen.

Die Bewegung #strongstattskinny

In der Welt der sozialen Medien kommt man an den unzähligen Bildern von gesundem Essen und definierten Körpern nicht mehr vorbei. Mit Hashtags (Schlagwort wird mit einer Kennzeichnung mittels # markiert) wie #strongstattskinny #getfit #fitfood verbreiten sich diese rasend schnell im Netz. Die Flut an Informationen verunsichert jedoch auch einige Nutzer.

Aussehen ist jedoch nicht alles! Das vergisst man zwar bei dem Anblick der trainierten in die Kamera lächelnden Persönlichkeiten in Fernsehen & Co. schnell. … Sollte man aber nicht! Wer vergleicht, findet immer etwas das der andere besser kann. Das zieht runter und belastet nur!

Medien als Druckmittel für die Jüngeren

Das Zeitalter der Medien lässt uns immer aktuell und ständig an allem teilhaben. Das hat viele Vorteile. Jedoch nicht nur… „Wie gesund ernährt sich meine Schulkameradin? Wie oft geht mein Lieblingspromi ins Fitnessstudio?“ Das sind Fragen, die sich dank Instagram, Snapchat & Co. beantworten lassen…Und hier entsteht das Problem. Viele der Jugendlichen, ja sogar schon Kinder, verwenden die sozialen Netzwerke. Sie sind den ganzen Tag online. Dadurch werden sie ständig mit allem konfrontiert. So auch mit den Thematiken Sport, Ernährung und Körperidealen. Es besteht die Gefahr, dass die reale mit der medialen Welt verschwimmt. Top trainierte und makellos gestylte Personen, sind dem Anschein nach besonders anerkannt. Um diesen nachzueifern, vergleichen sich besonders junge Mädchen mit ihren Vorbildern. Der Druck sich selbst und jedem zu gefallen, zudem am besten noch makellos zu sein, wächst. Besonders die schwierige Zeit der Pubertät, in der die Jugendlichen sowieso in der Phase der Zweifel und Unsicherheit stecken, birgt Gefahren. Knapp 30 % der 9 bis 14-jährigen Mädchen gaben bei einer Studie (LBS-Kinderbarometer, Pressemitteilung 2013) an, schon mal eine Diät ausprobiert zu haben. Doch selbst verordnete Reduktionsdiäten sind gerade im Wachstum besonders gefährlich. Ein erheblicher Nährstoffmangel kann auf Dauer zu Wachstums- und Entwicklungsstörungen führen. Außerdem wird gerade in der Kindheit das Bewegungs-und Essverhalten geprägt. Treten starke Unsicherheiten und Probleme bezüglich des Gewichts oder des Essverhaltens des Kindes auf, sollte daher immer fachliche Unterstützung hinzugezogen werden.

Gesunder Maßstab

Diäten und Fitnesswahn, nur um auszusehen, wie der erfolgreiche Fitness-Blogger? Das ist eine Entwicklung, die es wohl schon länger gibt. Aber die nie so präsent war wie heute. Daher müssen wir unseren Heranwachsenden vermitteln, wie ein gesundes und normales Maß aussieht. Wir finden nämlich, es muss nicht #Size Zero oder #strongstattskinny sein. Solange das Gewicht in einem gesunden Maß liegt ist das vollkommen in Ordnung.

Fazit

Der Fitnessboom wird vermutlich vorerst nicht abebben. Wenn dadurch das Bewusstsein zu einer gesunden Lebensweise gefördert wird und viele Menschen sich dahingehend motivieren lassen, ist das gut. Regelmäßige Bewegung ist wichtig für das Herz-Kreislaufsystem, steigert das Wohlbefinden und trägt zur Prävention von Krankheiten bei. Aber es muss eben nicht über das normale Maß hinausgehen. Niemand sollte sich von der #strongstattskinny-Bewegung verunsichern lassen. Schon gar nicht Kinder oder Jugendliche. Wichtig ist aber, dass Sie sich in Ihrem Körper wohlfühlen. Ob durchtrainiert oder im Normalmaß entscheidet letztendlich jeder für sich selbst. Zusammenfassend heißt das: An die Gesundheit denken, ja! Aber machen Sie sich auf dem Weg zur „Strandfigur“ nicht zu sehr verrückt 🙂 !

Quelle:

https://www.lbs.de/presse/p/presseinformationen/kinderbarometer-2013-ernaehrung_233472.jsp

 

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