Gesunde Ernährung. Ein großer Bereich der stetig wächst. Auch die Forschung bringt laufend neue Erkenntnisse hervor. Doch gefühlt gibt es für jede Studie eine Gegenstudie. Dazu kommen irreführende Informationen von vermeintlichen Experten und das Chaos ist perfekt. Ein Dschungel von Ernährungsinformationen überflutet die Verbraucher. Da ist es nicht verwunderlich, dass diese den Überblick verlieren…Welche Aussage ist ein Mythos und was entspricht der Wahrheit? Macht der Spinat wirklich stark, weil er so viel Eisen enthält?

Wir wollen versuchen etwas Licht in den Dschungel der Ernährung zu bringen und die Ernährungsmythen aufdecken….

Butter ist schlechter als Margarine

Es ranken sich seit Jahrzehnten zahlreiche Meinungen, ob Butter nun schlechter sei als sein pflanzlicher Gegenspieler, die Margarine.

Das kommt wohl ganz auf den Blickwinkel an. Bezieht man sich auf den Energiegehalt, so kann man bei beiden Produkten zugreifen. Denn Fett enthält dieselben Kalorien. Egal ob es pflanzlicher oder tierischer Herkunft ist. Ausgenommen sind hier natürlich Produkte wie Halbfettmargarinen etc., welche einen höheren Wassergehalt haben.

Schauen wir uns die Fettsäuren einmal genauer an stellen wir fest, dass die Butter mit ihren kurz- und mittelkettigen Fettsäuren leichter verdaulich ist. Sie aber durchaus Cholesterin enthält, weshalb viele die Butter aus ihrem Speiseplan verbannt haben. Da Cholesterin nur in tierischen Produkten vorkommt, fällt dieser Begleitstoff bei der Margarine weg. Nun das Überraschende: Die Angst vor dem Nahrungscholesterin aus der Butter ist bei gesunden Menschen unbedenklich. Zumal es sich bei der Butter meist um geringe Verzehrmengen handelt. Wenn zum Kochen und Anmachen von Salat-Dressings wertvolle Pflanzenöle verwendet werden, spricht nichts dagegen die Butter als Streichfett zu verwenden. Auch der Griff zu cholesterinsenkenden Spezialprodukten ist bei gesunden Menschen nicht sinnvoll und nur unnötig teuer.

Im Gegensatz zu der Butter ist die Margarine pflanzlich und enthält daher den Fettbegleitstoff Cholesterin nicht. Jedoch liegen anders als bei der Butter weniger Vitamine und Mineralstoffe in natürlicher Form vor, weshalb Vitamine häufig industriell zugesetzt werden. Es kann sich zudem ungewolltes Palmfett, gehärtetes Fett und Aromen in der pflanzlichen Variante befinden. Mit einem gezielten Blick können aber Produkte ohne diese Inhaltsstoffe ausgewählt werden. Alles in allem entscheidet also der Geschmack was auf unser Brot kommt! Die Butter ist grob gesagt, das natürlichere Fett und gar nicht so schlecht wie ihr Ruf.

Spinat als eisenreiches Lebensmittel

Kommen wir nun zu unserem Spinat. Viele Kinder mussten während der Kindheit so einige spinatreiche Mahlzeiten über sich ergehen lassen. Das Gemüse ist schließlich sehr eisenreich ist und macht groß und stark! Nun die Enttäuschung… Leider ein Mythos: Frischer Spinat enthält auf 100g nur um die 3 mg Eisen. Dieselbe Menge Bitterschokolade hat im Vergleich dazu deutlich mehr Eisen, nämlich um die 25mg. Doch seien Sie nicht zu enttäuscht. Der tiefgrüne Spinat kann durchaus mit anderen wertvollen Inhaltsstoffen wie Calcium, Kalium, Vitamin K und Vitamin C punkten. So mussten die Kinder das unbeliebte Gemüse wenigstens nicht ganz „umsonst“ essen. Im Übrigen wird behauptet, dass der Mythos mit einem Fehler beim Setzen der Kommastelle entstanden ist. Lebensmittelanalytiker sind eben auch nur Menschen 🙂 .

Cola und Salzstangen als Hausmittel gegen Durchfall und Erbrechen

Kommen wir zu einem beliebten und weit verbreiteten Hausmittel. Haben Sie nicht auch schon mal ein Glas Cola und eine Hand voll Salzstangen ans Krankenbett bekommen? Das sollte das unangenehme Bauchgrummeln mit Begleiterscheinungen lindern? Viele greifen auch heute noch darauf zurück, obwohl nicht belegt ist, dass es die Genesung vorantreibt. Ganz im Gegenteil. Der hohe Zuckeranteil in der Cola in Kombination mit dem Salz der Salzstangen, kann den Magen-Darmtrakt sogar zusätzlich reizen, was die Erkrankung möglicherweise verschlimmert. Da es bei Durchfall und Erbrechen besonders wichtig ist, das Elektrolyt- und Flüssigkeitsdefizit wieder auszugleichen, sollte anstatt der Cola eher auf stilles Mineralwasser oder magenschonenden Tee zurückgegriffen werden. Hilfreiche Elektrolytlösungen gibt es außerdem bei Ihrem Apotheker des Vertrauens zu kaufen.

Mit Wasser ist „nicht gut Kirschen essen“?

Ein weiteres Relikt aus der Kindheit besagt, dass der Genuss von Kirschen in Zusammenhang mit Wasser Bauchschmerzen verursacht. Bauchschmerzen nach dem Verzehr von Kirschen entstehen grundsätzlich durch einen Gärprozess im Magen, der durch Keime auf der Obstschale vorangetrieben wird. Normalerweise werden diese von der Magensäure weitestgehend abgetötet, sodass es nicht zu den bekannten Beschwerden kommt. Bei einer sehr großen Verzehrsmenge kann es jedoch sein, dass der Magen nicht hinterherkommt und dadurch Beschwerden wie Bauchschmerzen auftreten. Das ist aber selten der Fall. Der vorliegende Mythos stammt Vermutungen nach, aus der Zeit als die Wasserqualität noch sehr schlecht war. Durch den Verzehr von Kirschen in Verbindung mit Wasser, entstand eine Vielzahl von Keimen, mit denen der Körper nicht zurechtkam. Bei unserer heutigen kontrollierten Wasserqualität, haben wir aber nichts zu befürchten. Daher können Sie gerne weiter unbeschwert „gut Kirschen essen“.

Wir hoffen Sie finden sich im Dschungel der Ernährung jetzt etwas besser zurecht! Ihr Wissen können Sie gleich in unserem Ernährungsmythen-Quiz testen 🙂

 

 

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