Jeder von uns kennt das: der Rücken zwickt, der Kopf brummt oder die Knochen schmerzen. All das ist unangenehm und kann den Alltag stark belasten. Um die Beschwerden zu lindern, greifen wir häufig zu Schmerzmitteln. Doch muss das unbedingt sein? Nein! Denn auch mit der richtigen Ernährung können Entzündungen und Schmerzen gelindert werden. Wir klären auf.

gesunde Lebensmittel die antientzündlich wirken

Warum empfinden wir eigentlich Schmerzen? Und welcher Sinn steckt dahinter? Schmerzen sind ein überlebenswichtiges Warnsignal des Körpers und letztlich nichts Anderes als Reize. In unserem Körper sitzen überall Rezeptoren, die unter anderem auf Temperatur-, Dehnungs- oder Druckreize reagieren und diese an unser Gehirn weiterleiten. Sie können durch körpereigene Stoffe gelindert, aber auch verstärkt werden. Mediziner unterscheiden grundsätzlich einen akuten (einmaligen) Schmerz von einem chronischen (dauerhaften oder ständig wiederkehrenden) Schmerz.

Es gibt jedoch auch die sogenannte „Silent Inflammation“, die stille Entzündung. Sie verursacht zunächst keine Symptome. Diese schwelen in unserem Körper lange unbemerkt, belasten jedoch unser Abwehrsystem und die Organe. Häufig werden sie zufällig entdeckt, etwa durch auffällige Entzündungswerte im Rahmen einer Blutuntersuchung. Die Schmerzbereiche können dabei ganz verschiedene sein.

 

Die verschiedenen Schmerzbereiche

  • Kopfschmerzen
    Es gibt verschiedene Formen des Kopfschmerzes, beispielsweise Migräne, Spannungskopfschmerz, Kopfschmerzen nach starkem Alkoholeinfluss (Kater) oder ausgelöst durch eine Hirnblutung.
  • Rückenschmerzen
    Jeder zweite bis dritte Deutsche leidet heute unter Rückenschmerzen. Sie werden durch Bewegungsmangel, seelische Konflikte, beruflichen Stress oder Fehlbelastungen der Wirbelsäule ausgelöst.
  • Osteoporose
    Durch verminderte Knochenmasse und geänderte Knochenstruktur kann es zu Schmerzen kommen. Frauen sind davon häufiger betroffen als Männer.
  • Rheuma
    Man unterscheidet das Weichteilrheuma (Fibromyalgie) mit Schmerzen an Muskeln, Sehnen und Bändern vom Gelenkrheuma, bei dem die Gelenke entweder entzündet (chronische Polyarthritis) oder durch Verschleiß (Arthrose) geschädigt sind.
  • Krebs
    Viele Tumorpatienten haben starke Schmerzen, verursacht durch Tumorwachstum, Metastasenbildung oder nebenwirkungsreiche Therapieformen.
  • Nervenschmerzen
    Neuropathische Schmerzen entstehen durch eine direkte Schädigung von Nervenfasern und -bahnen. Zwei Beispiele sind die diabetische Polyneuropathie und die postzosterische Neuralgie (z.B. Gürtelrose).
  • Phantomschmerzen
    Der Phantomschmerz kann nach Amputationen auftreten, wenn die schmerzverarbeitenden Nervenzellen der amputierten Gliedmaßen durch eine lang andauernde Reizung sensibilisiert wird. Signale werden noch Wochen nach dem Eingriff gesendet. Die Schmerzen werden oft von starken Muskelkrämpfen begleitet.

Mit der richtigen Ernährung Schmerzen lindern

Mit der richtigen Ernährung kann es jedoch gelingen, Schmerzen zu eliminieren oder sie zumindest zu lindern und so den Einsatz von Medikamenten zu verringern. Grundsätzlich braucht es hierfür eine vollwertige und abwechslungsreiche Ernährung. Doch was bedeutet das?
Es gibt Lebensmittel, die entzündliche Prozesse im Körper fördern und somit zu einem stärkeren Schmerzempfinden beitragen können, beispielsweise bei rheumatischen Erkrankungen. Dabei rückt vor allem ein hoher Konsum von Fleisch und Wurst, zuckerhaltigen Lebensmitteln sowie Weißmehl- und Fertigprodukten in den Fokus. Mittlerweile weiß man, dass tierische Produkte, allen voran Fleisch, Wurst und Milchprodukte, eine hohe Menge an Arachidonsäure (Omega-6-Fettsäure) enthalten, die der Körper zu entzündungsfördernden Stoffen abbaut.

Doch es ist relativ leicht, dem entgegenzuwirken – und zwar mit einer pflanzenbasierten, ballaststoffreichen Kost, die mit frischem, regionalem und saisonalem Obst und Gemüse kombiniert wird. Zudem sind Lebensmittel optimal, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind. Das ist zwar ebenfalls eine Fettsäure, die jedoch entzündungshemmend wirkt. Wichtige Vertreter sind zum Beispiel Wildlachs, Makrele, Hering und Leinöl.
Eine gezielte Ernährungsumstellung kann somit langfristig das Wohlbefinden bei chronischen Schmerzen steigern und den Heilungsprozess unterstützen.
Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Lebensmittel und Inhaltsstoffe, die bei der Schmerzlinderung unterstützen können:

Entzündungshemmende Inhaltsstoffe

  • Omega-3-Fettsäuren
    können im Körper zu entzündungshemmenden Stoffen umgewandelt werden
  • Sekundäre Pflanzenstoffe
    wie z.B. Antioxidantien stärken nicht nur das Immunsystem, sondern schützen auch vor den Auswirkungen entzündlicher Prozesse
  • Ballaststoffe und Probiotika
    sorgen für eine gesunde Besiedlung der Darmbakterien und unterstützen somit unsere Abwehr
  • Vitamine und Mineralstoffe
    besitzen in Kombination antientzündliche und antioxidative Wirkung

Einheimische Entzündungshemmer:

  • Beeren
  • Lein- & Rapsöl
  • Walnüsse
  • Matjes
  • Kreuzblütler
  • Zwiebelgewächse
  • Meerrettich
  • Orangefarbenes Obst und Gemüse

Einen guten Ansatz hierfür liefert die mediterrane Kost, denn sie schützt die Körperzellen, senkt das Diabetes-Risiko, hilft beim Abnehmen und schützt vor Gefäßerkrankungen. Sie ist pflanzenbasiert und vollwertig.

 

Das gilt es zu meiden:

  • Fertigprodukte, Knabberartikel
  • Stark verarbeitete Wurst
  • Erdnüsse
  • Erdnussöl, Sonnenblumenöl
  • Fertigbackwaren
  • Süßungsmittel, Süßwaren und Zucker
  • Alkoholische Getränke

Bei dieser Auswahl wird das antientzündliche Potenzial voll ausgeschöpft:

  • Viel Obst und Gemüse
  • Vollkornprodukte
  • Kräuter und Gewürze
  • Hochwertige Öle, z.B. Walnussöl, Raps- und Olivenöl
  • Fetter Seefisch
  • Fermentierte Milchprodukte

Die Nahrung soll deine Medizin sein und nicht die Medizin deine Nahrung.

Hippokrates (460 – etwa 377 v. Chr.)

griechischer Arzt

Gut zu wissen:

Bei der Behandlung von Entzündungen und chronischen Schmerzen ist ein Zusammenspiel von verschiedenen günstigen Faktoren erfolgsversprechend:

 

  • Medikamentöse Therapie
  • Invasive Therapie
  • Physio-, Ergo- und Bewegungstherapie
  • Psychotherapie und Entspannung
  • Komplementäre Verfahren
  • Ganzheitliche Ernährung

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