Im 16. Jahrhundert vorerst wegen der hübschen Blüte verehrt, bereichert sie seit der Entdeckung als Nahrungsmittel einige Jahre später unsere Speisepläne. Sie wurde lange Zeit als Dickmacher verpönt. Danach durfte sie sich als Diäthelferin feiern lassen. Noch immer ist die Knolle sehr beliebt. Doch kann sie auch heute noch in der Welt der Lebensmittel-Trends mithalten? Oder ist sie längst veraltet?

 

Vielseitigkeit

Ein Grund, warum sich die Knolle großer Beliebtheit erfreut, ist ihre Vielseitigkeit. Sie lässt sich als gesamte Knolle zu Püree verarbeiten oder zu Rösti zubereiten, dient in der warmen Küche als Beilage und in der kalten Küche als Basis für Salate. Und das sind nur einige wenige Möglichkeiten, die Kartoffel schmackhaft zuzubereiten.

Sortenvielfalt

Noch interessanter ist der geschmackliche Aspekt. In Deutschland sind mehr als 200 verschiedene Arten zugelassen. Weltweit kommt man sogar auf über 3000 unterschiedliche Kartoffelsorten.
Testen Sie doch z.B. mal die „Odenwälder Blaue“. Sie fällt besonders durch ihre violette Schale auf und ist würzig im Geschmack. Früher fand man sie eher auf dem Teller von wohlhabenden Leuten.

Trendsetter?

Voll im Trend ist zurzeit „Kumpir“. Ursprünglich übersetzt bedeutet der Begriff „Kartoffel“ und kommt aus dem Balkan. Nach einiger Zeit ging er in den türkischen Sprachgebrauch über, wo er nun „Ofenkartoffel“ bedeutet. Die typische türkische Kumpir enthält neben Käse und Butter, wahlweise Toppings wie saure Gurken, Sucuk oder verschiedenes Gemüse. Verfeinert wird das Ganze mit einer Soße. Dafür eignet sich z.B. Ayran mit Joghurt oder auch Tomatenketchup.
Auch in Deutschland findet man den Streetfood-Trend mittlerweile in einigen Restaurants und Imbissen. Testen Sie doch einmal selbst: Zu unserem Kumpir-Rezept
Als Geheimtipp kann die Kartoffel auch als süße Variante, in Form von Aufläufen oder Broten verwendet werden.

 

Der Kochtyp

Festkochend, vorwiegend festkochend oder mehlig kochend? Für jedes Gericht sollte die richtige Kochtyp ausgewählt werden. Denn je höher der Stärkegehalt, desto mehr zerfällt die Kartoffel beim Kochen. Entscheidend ist aber auch der Geschmack. So mögen es die einen Stärkehaltiger, die anderen weniger. Hier einige Hinweise an die Sie sich orientieren können:

Festkochend (grüne Banderole): z.B. Kartoffelsalate, Gratins, Salzkartoffeln, Bratkartoffeln
Vorwiegend festkochend (rote Banderole): z.B. Pellkartoffeln, Puffer, Eintöpfe, Pommes
Mehlig kochend (blaue Banderole): z.B. Püree, Knödel, Gnocchi, Kartoffelsuppe, Aufläufe

Kartoffel als Dickmacher?

Neben reichlich Wasser, ca. 15 % Kohlenhydratanteil und minimalem Fettanteil (0,1 g pro 100 g) bietet die Kartoffel eine gute kalorienarme Beilage. Außerdem enthält die Kartoffel pro 100g ca. 2g von den für den Körper wichtigen Ballaststoffen.
Achtung! Die Kartoffel wird nur zum „Dickmacher“ wenn man sie im verarbeiteten Zustand wie Pommes, Rösti und Co. verzehrt. Kroketten haben im Vergleich zu Salzkartoffeln die zweifache Menge an Kalorien. Zusätzlich können Soßen und Dips zusätzliche Kalorien bringen.

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